Buy Food with Plastic

Gerade in der Weihnachtszeit nehmen wir uns Zeit für unsere Mitmenschen. Daher scheint es eine günstige Gelegenheit zu sein, einen Einblick unseres Teams aus Zürich zu teilen durch jemanden, der zum ersten Mal das Team besuchte.

Diese Person bin ich, Selina Facciotto, Studentin an der Fakultät für Kommunikationswissenschaften der Universität Zürich mit einem grossen Interesse an Menschenrechten und an unserer Umwelt.

So ist es verständlich, dass meine Neugierde geweckt wurde, nachdem ich den Namen der Organisation in einem Praktikums-Inserat gelesen habe. Diese wandelte sich bei einem Besuch auf der Organisationswebseite in ehrliches Interesse um. Komplexe Probleme erfordern nun einmal innovative Lösungen.

Dass diese Lösung sich allerdings in der Form von Plastikflaschen als «Währung» für Essen entfaltet, erscheint mir eine faszinierende Idee. Wobei es sich nicht mehr nur um eine Theorie handelt, sondern Wirklichkeit ist, dank der Anstrengung des weltweiten Engagements vieler Menschen.

Ich kann nicht leugnen, dass mich dies inspiriert hat. Darum stehe ich eine Bewerbung später für einen Schnuppertag vor der Tür der Charity Gallery, dem Hauptstandort von Buy Food with Plastic im Herzen von Zürich.

Trotz der Kälte, die in der Schweiz Einzug genommen hat, gibt es einen herzlichen Empfang von dem ganzen Team. Das Büro, die Charity Gallery, besteht aus einem Raum, in dessen Mitte sich eine Insel aus Schreibtischen befindet, an der alle konzentriert ihren Tätigkeiten nachgehen. Es handelt es sich jedoch nicht um einen standardisierten Büro-Raum: Das Team gibt sich grosse Mühe, den Raum offen und freundlich zu gestalten. Neben hängenden Pflanzen an der Decke finden sich zum Beispiel Lampen, die mit ihren Hüten einen Schönheitswettbewerb abzuhalten scheinen.

Das Herzblut gegenüber der Organisation und den Werten, die hinter der Idee stehen, spürt man deutlich. Stolz beschreiben sie ihre Tätigkeiten, wobei sie mit ihrem Enthusiasmus ansteckend auf einen selbst wirken. Das herzliche Miteinander macht es mir leicht, mich wohlzufühlen. Arbeitsdruck war aus meiner Sicht nicht zu spüren. Keiner nimmt Anstoss an den jeweiligen Arbeitsweisen.

Wegen meines ADHS und meiner einseitigen Schwerhörigkeit nutze ich Kopfhörer, benötige immer mal wieder Nahrung zwischendurch. Eine Box in Grösse einer Telefonkabine erlaubt einem Teammitglied zudem, sich zurückzuziehen, wenn Ruhe benötigt ist. Die Organisation ermöglicht, das eigene Potenzial auszuschöpfen, unerheblich welchen Hintergrund, welche Expertise und welches Wissen ein Mensch hat.

Zugegebenermassen mein kleiner Einblick vom Schnuppertag hört sich nach einem Werbetext an, ich habe den Tag aber wirklich so erlebt. Ich habe nur eine kleine Beanstandung: So herzlich auch alle sind, ein flauschiges Teammitglied in Form einer Katze oder eines Hundes, fehlt dem Team noch (diese Kritik ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen).

Trotz dieses kleinen 'Makels' würde ich mich dennoch freuen, auch weiterhin die Tür zur Charity Gallery öffnen zu dürfen, um selbst einen kleinen Beitrag an der Unternehmung zu leisten und euch die Organisation über Worte, Bilder und Videos näherzubringen. Schliesslich würde ich gerne Erfahrungen in der Kommunikation einer Non-Profit-Organisation sammeln, da ich in diesem Bereich auch weiterhin tätig sein will.

Es kreisen jetzt schon eine oder mehr Ideen in meinem Kopf herum, wie mein Beitrag aussehen könnte, den ich vielleicht nächstes Jahr in die Tat umsetzen darf. Ob es dazu kommt, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Dieser Schnuppertag hat die Funktion, sich kennen zu lernen. Wir nehmen uns alle ein wenig Zeit, alle Eindrücke zu verarbeiten bevor eine Entscheidung gefällt wird, ob ich das Praktikum für ein halbes Jahr bei Buy Food with Plastic antreten darf oder ob es doch nicht passt.