Buy Food with Plastic in Ghana – Ein grosser Schritt

Buy Food with Plastic in Ghana – Ein grosser Schritt

Unsere Co-CEOs Khalil Radi und Anna Gracia Herbst reisten gemeinsam mit Elena Hauptmann (Mitgründerin und Advisorin für Ghana), Frank Sarria (Country Manager aus Nicaragua), Vera Noll (Recycling Support Schweiz) und Dominik Marti (Videograf) nach Ghana, um zusammen mit dem lokalen Team die Projekte zu vertiefen, Strukturen zu stärken und neue Partnerschaften zu entwickeln.

Ein Land voller Energie, Farbe und Tatkraft 

Für unser globales Team war die Reise nach Ghana ein wichtiger Meilenstein. Während Buy Food with Plastic bereits seit 5 Jahren in Ghana aktiv ist, war dies der erste persönliche Besuch unserer Geschäftsleitung – Khalil Radi und Anna Gracia Herbst – vor Ort. 

Das Projekt in Ghana wurde ursprünglich von Elena Hauptmann und Charlotte Claveau, unseren Projektfacilitatorinnen aus der Schweiz, gemeinsam mit dem lokalen Team aufgebaut. Der Besuch des globalen Teams diente nun dazu, die bestehenden Strukturen zu vertiefen, den Austausch mit den Communities zu stärken und zukünftige Wachstumsschritte gemeinsam zu planen 

Schon beim Ankommen war spürbar: Ghana hat eine besondere Energie. Die Menschen sind lebendig, tatkräftig und stilbewusst – man spürt den Willen, etwas zu bewegen. Das satte Grün der Natur, das Licht, die Musik, die Muster – alles scheint in Bewegung zu sein. Man fühlt einen Rhythmus, der ansteckend ist. 
 
Gleichzeitig wird die Kluft sichtbar, die fehlende Infrastruktur hinterlässt. Viele Schulen sind unterfinanziert – Kinder bringen ihre eigenen Stühle mit, Lehrpersonen unterrichten Informatik, indem sie Computer an die Tafel zeichnen. In den ländlichen Regionen rund um Elmina, wo Buy Food with Plastic aktiv ist, prägt die Arbeit auf den Feldern das Leben vieler Familien. Kinder übernehmen früh Verantwortung, helfen im Haushalt oder beim Sammeln von Plastik.

Trotz allem spürt man überall Lernfreude, Neugier und den Willen, die eigene Zukunft zu gestalten.

Besonders beeindruckend war auch die Stärke der Frauen. Sie tragen buchstäblich die Welt auf ihren Köpfen – Wasser, Holz, Gemüse, manchmal ganze Tabletts voller Essen – und auf dem Rücken ihre Kinder. Diese Frauen verkörpern Würde, Kraft und Selbstverständlichkeit inmitten eines fordernden Alltags. 
 

 

Plastik als Chance – nicht als Abfall 

In Ghana ist die Infrastruktur für Abfallmanagement kaum vorhanden. Abseits der Hauptstadt Accra landet Plastik meist in der Natur oder wird verbrannt. Unser Team vor Ort hat in den letzten Jahren eine funktionierende Sammelstruktur aufgebaut, die mittlerweile in einer Region mit über 400'000 Menschen aktiv ist. 

Ein zentraler Bestandteil dieser Struktur sind die Container, die an strategisch sinnvollen Orten installiert wurden – etwa bei Schulen, Busstationen oder touristischen Plätzen. So wird Plastik dort gesammelt, wo Menschen täglich vorbeikommen.  

Ergänzt wird dieses System durch unsere monatlichen Plastic for Meals-Events, bei denen Menschen Plastik bringen und im Gegenzug eine warme Mahlzeit erhalten. Diese Events schaffen Bewusstsein, fördern Gemeinschaft und zeigen auf einfache, konkrete Weise, dass Plastik einen Wert hat. 

Darüber hinaus ist unser Plastic for Income-Truck regelmässig in der gesamten Region unterwegs und kauft Plastik direkt von der Bevölkerung auf. Dieses Projekt ist derzeit unsere mit Abstand wirkungsvollste Initiative zur Sammlung von Plastik – über den Truck erreichen wir auch abgelegene Dörfer und können kontinuierlich grosse Mengen Material zusammentragen. 

Das Bewusstsein für Recycling und Wertschöpfung wächst dadurch spürbar: Immer mehr Menschen bringen ihr Plastik bewusst zu unseren Sammelstellen oder warten auf den Truck, um es einzutauschen. 

Unsere aktuelle Manufaktur, in der das Plastik sortiert und für das Recycling vorbereitet wird, stösst inzwischen an ihre Kapazitätsgrenzen. Während der Reise haben wir gemeinsam mit dem lokalen Team verschiedene Grundstücke besichtigt, um eine grössere Anlage zu planen und damit das Projekt auf die nächste Stufe zu bringen. 

Zusammenarbeit und Austausch über Grenzen hinweg 

Ein zentraler Fokus der Reise lag auch auf echter Zusammenarbeit. Zum ersten Mal sassen Teammitglieder aus Ghana, Indien und Nicaragua gemeinsam an einem Tisch. Menschen, die über Jahre miteinander gearbeitet, sich aber noch nie persönlich begegnet waren. 

In gemeinsamen Workshops wurde gelacht, diskutiert, hinterfragt und neu gedacht. Wir haben offen über operative Herausforderungen, Kommunikationsabläufe, Qualitätsstandards gesprochen und über das, was uns als Organisation wichtig ist. Diese Tage haben gezeigt, wie viel Kraft entsteht, wenn Wissen geteilt wird. 

 Wir haben auch die Elderlies, Chiefs und Queen Mothers kennengelernt – die lokalen Autoritäten der Communities, in denen wir aktiv sind. Ihre Zustimmung und ihr Vertrauen sind entscheidend für jedes Projekt, das wir vor Ort umsetzen. Die Gespräche waren herzlich, respektvoll und voller gegenseitiger Wertschätzung. Man spürte, dass Buy Food with Plastic nicht als externe Initiative wahrgenommen wird, sondern als Teil der Gemeinschaft. 

Key Takeaways 

  • Globale Verbindung gestärkt: Erstmals trafen sich alle Country Manager und das lokale Team vor Ort – ein Meilenstein in der internationalen Zusammenarbeit. 

  • Erweiterung geplant: Aufgrund des grossen Erfolgs von Plastic for Income wird eine grössere Anlage in Ghana benötigt. 

  • Lokale Verantwortung: Die Arbeit mit Chiefs und Queen Mothers stärkt die Nachhaltigkeit der Projekte. 

  • Kinder im Fokus: Bildung und Ernährung bleiben zentrale Themen für unsere Arbeit in Ghana. 

  • Teamgeist und Inspiration: Der Austausch zwischen Ländern und Kulturen hat die Organisation auf eine neue Ebene gebracht. 

 

Schreibe einen Kommentar: